Ich bin pessimistisch, was den Klimawandel und die Umweltzerstörung betrifft. Gerade der Klimawandel stellt für die Zukunft des Alpenraums eine bedeutende Herausforderung dar.
Am 14. September 2023 publizierte der deutsche Schriftsteller Daniel Schreiber (geb. 1977) in einem Essay im Magazin der "Zeit" Gedanken über das Gefühl unserer Zeit, die Vieles auf den Punkt bringen, was ich seit Jahren auf frappant ähnliche Weise denke:
- der Eindruck in einer Welt zu leben, die uns bekannt vorkommt, die immer noch nach vielen der uns vertrauten Regeln funktioniert, aber dennoch durch eine andere, eine unheimliche Version ihrer selbst, ersetzt wurde.
- die Realisation, dass spätestens seit dem Beginn des mit atomaren Drohungen einhergehenden russischen Feldzugs in der Ukraine und des Kriegs im Nahen Osten, eine fragiler werdende, aber immer noch greifbare Ära der Stabilität, vorbei ist.
- die Erderwärmung bereits in der Spanne unseres Lebens so weit fortgeschritten ist wie zum letzten Mal in einem geologischen Zeitraum mehrerer Hunderttausend Jahre!
- die Endzeitszenarios von denen wir uns erzählen, vor allem dazu dienen, uns von der Verantwortung für die immer wahrscheinlicher werdenden Folgen des Lebens, das wir führen, zu entlasten. Obschon wir es schon immer gewusst haben!
- die Normalität, an die wir uns klammern wollen, unwiderruflich vorbei ist.
- wir einen Weg finden müssen, uns dem Schmerz, den wir vermeiden wollen, zu stellen und die Wirklichkeit, die wir unbewusst ablehnen, zu akzeptieren.
Rigi (Schweiz)
Seit 2017 engagiere ich mich öffentlich für den Schutz des ökologischen Erbes der Rigi und setze mich für eine nachhaltige Entwicklung der Rigi die auf Umwelt, Wirtschaft, Tourismus und Gesellschaft Rücksicht nimmt.
Neue Medien - Neue Künste, Gespräch Otto E. Rössler, Chaostheoretiker, Tübingen, René Stettler, künstl. Leiter Neue Galerie Götzental, Dierikon; Moderation: Franziska Baetke, Schweizer Radio DRS 2 "Reflexe", 6.1.97.
Video-Statement (7'07'') pro 1:1-Ersatz der bestehenden Pendelbahn mit 2 Kabinen (Baujahr 1968) von Weggis nach Rigi Kaltbad, publiziert am 6. Mai 2024.
5951 Unterzeichnende (Stand 4. Mai 2024) der laufenden 2. Rigi-Petition «Rigi: 800'000 sind genug!» votieren für den 1:1-Ersatz der bestehenden Pendelbahn mit 2 Kabinen und 3 Masten an den bisherigen Standorten.
Der 1:1-Ersatz mit zwei Kabinen im täglichen Betrieb – und bezüglich Umsetzung – ist die schnellere, robustere und umweltverträglichere Lösung.
Was sind die Gründe?
1. Eine Pendelbahn hat grosse Spannweiten und fährt – anders als eine Gondelbahn – über das Gelände und den Schutzwald hinweg.
2. Sie bietet mit drei Seilen und drei Masten, die an gleichen Standorten neu gebaut werden können, die höchstmögliche Sicherheit und kann stärkeren Winden trotzen als eine Gondelbahn.
3. Die Pendelbahn ist ein kapazitätsstarkes und schnelles Verkehrsmittel. Eine Gondelbahn erreicht die heutige Fahrzeit von sieben Minuten nie. In der Rigibahn-Familie ist die Verbindung von Weggis nach Kaltbad seit jeher der Express. Diese Rolle kann nur eine Pendelbahn spielen.
Bis heute hält der Verwaltungsrat der Rigi Bahnen stur am Bau einer neuen Gondelbahn mit 13 Masten und 22 Gondeln fest, der einen zerstörerischen Eingriff in die geschützte Landschaft, die zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler gehört, zur Folge hätte. Zudem droht die unwiderrufliche Zerstörung des Weggiser Schutzwalds.
Daher gilt: Abgestützt auf das Raumplanungs- und Waldrecht ist vom Bau der geplanten Gondelbahn mitten durch den wertvollen und landschaftlich geschützten Weggiser Chilewald zu verzichten. Nur so können voraussehbare Risiken durch ausgewiesene Naturgefahren vermieden werden.
Zunehmende Naturgefahren in Vitznau und Weggis
Am 16. Juli 2024 berichtete 10vor10 (1. Video unten) über die zunehmenden Hangrutsche und Felsstürze im Schweizer Alpenraum. Im Bericht wurde auf einer Karte auch die Rigi-Südflanke mit ihren Felssturz- und Murganggefahren (Vitznau/Weggis) gezeigt. Das zeigt, dass die geplante Gondelbahn mit 13 Masten ein No-Go ist.
Und schon wieder am 9. Oktober 2024 wurde am Schweizer Fernsehen in der Rundschau (2. Video unten) über die Naturgefahrensituation an der Rigi-Südflanke berichtet. Seit Jahren weisen wir auf den Schutz der Biodiversität im geschützten BLN 1606 Vierwaldstättersee (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler) als oberstes Ziel hin. Die bestehenden Naturgefahren hat der Gemeinderat von Weggis im Rahmen der Teilrevision unvollständigdargestellt und dies zugegeben. Ein Grossereignis (z. B. ein grösserer Murgang) an der Weggiser Rigi-Südflanke (wie oberhalb von Vitznau) stufen Fachleute als möglich ein. Das macht eine Neueinschätzung (Update) der Naturgefahren notwendig. Die ca. seit 20 Jahren existierenden Naturgefahrenkarten müssen, da sind sich die Fachleute einig, angepasst werden. Wieviel Information muss noch vorliegen, bis das BAV das Plangenehmigungsgesuch der Rigi Bahnen für die Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad ablehnt?
3D-Simulation der geplanten Weggiser Gondelbahn mit 13 Masten zeigt massive Zerstörung der geschützten und einmaligen Landschaft (BLN 1606) (Medienmitteilung 14.9.23)
Gegenstand des vom Bundesamt für Verkehr (BAV) angeordneten 2. öffentlichen Planauflage ist die Wiederholung der 1. öffentlichen Auflage für den Bau und Betrieb der Kabinenbahn Weggis – Rigi Kaltbad aufgrund mangelnder Aussteckung (12.6. – 11.7.23). Einzig die Fundamenteckpunkte der 13 Masten mussten von den Rigi Bahnen neu ausgesteckt werden. Die drei überdimensionierten Masten 3 (Linden) mit 69 Metern, Masten 4 (Chilewald) mit 44 Metern sowie Masten 7 mit 80 Metern inkl. Betonsockel (Müseralp) wurden nicht profiliert. mehr.
Widerstand gegen Weggiser Gondelbahnprojekt (Update 29.7.23)
"Dem Gondelbahnprojekt fehlt der Blick für das Ganze", Viele Powerpoint-Slides und wenig Zeit für Fragen, geschweige denn eine Diskussion, sind typisch
für Veranstaltungen der Rigi Bahnen. Dabei wissen Verwaltungsräte und Experten seit langem, dass die steile Rigi-Südflanke zwischen Weggis und Kaltbad für eine Gondelbahn nicht geeignet ist (...). Leserbrief Daniel Brunner / René Stettler, Wochen-Zeitung, Nr. 21, S. 9, 26.5.23.
Visualisierungen unten der Rigi Bahnen AG vom 13.4.23: Wo sind die Tragseile der geplanten Gondelbahn mit 13 Masten? Der geplante Masten 3 (Linden) von 69 Metern ist 14 Meter höher als der 55 Meter hohe Weggiser Kirchturm!
Photo unten: Blick auf die Rigi - die Königin der Berge -
in frühmorgendlicher Stimmung von Luzern aus.
"Der Kampf um die Rigi", Eine Volksabstimmung über eine neue Gondelbahn in Weggis zeigt die Probleme mit Landschaftsschutz und Massentourismus. Erich Aschwanden, NZZ, 24.11.22, S. 8.
Teilrevision Zonenplan Seilbahnkorridor und Bergstation Rigi Kaltbad, Die Vitznauer Wochen-Zeitung hat mit zwei Personen auf der Rigi gesprochen. Aron Boddé, Direktor des Hotels Rigi Kaltbad setzt sich für ein Ja ein und René Stettler, wohnhaft auf Rigi Kaltbad empfiehlt ein Nein. Wochen-Zeitung, Vitznau, 11.11.22. mehr.
Rigi: Wir müssen jetzt handeln, Der Verfasser des Leserbriefs («Rigi: Grosse Chance verpasst», Ausgabe vom 31. Oktober) hat in der Sache keine Argumente. Stattdessen holt er polemisch zu einem Rundumschlag aus und blendet wichtige Sachverhalte aus. Der Zweck der Rigi-Studie ist es, ökologische Alternativen zum Massentourismus aufzuzeigen. Dies betrifft auch das bisherige Geschäftsmodell der Rigi-Bahnen AG. Leserbrief, René Stettler, Luzerner Zeitung, S. 14, 10.11.22. mehr.
"Weggis: Hier geht es um die grundsätzliche Entwicklung der Rigi", Leserbrief zusammen mit Cécile Bühlmann, alt Nationalrätin Grüne, Luzern; Frieder Hiss, Architekt / Fachberater Landschaftsschutz, Luzern; sowie Herbert Reinecke, Zug / Rigi Kaltbad; Luzerner Zeitung, 20.9.19