Referate
Im Konvergenzpunkt zwischen Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Bildung und Kunst interessieren mich aktuelle Herausforderungen und ich beleuchte in meinen Referaten Ökologie, Nachhaltigkeit, Politik, Wissensvermittlung und Kunst aus neuen Perspektiven:
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen
wird, sondern die Gewissheit, dass etwas sinnvoll ist, egal, wie es
ausgeht – Gedanken zu Ökologie, Politik und Wissensvermittlung
Die Rigi im Spannungsfeld zwischen ökologischer
Bewahrung und dem Massentourismus
Zur erstaunlichen emotionalen und intellektuellen Ausdrucks-
vielfalt der zeitgenössischen chinesischen Kunst
Technowissenschaftlicher Fortschritt und gesellschaftliche
Risiken: Welche Fragen müssen sich Ausstellungsmacher,
die sich mit diesen Themen auseinandersetzen, heute stellen?
Zur heute vorherrschenden, zweckrationalen Governance-
Kultur der Wissenschaftsvermittlung in Ausstellungen:
Was sind Alternativen?
The Humanities and Arts
as Producers of New Knowledge
Fragen zu den Referaten? Rufen Sie mich an oder schreiben Sie eine E-Mail.Kontaktdaten.
Titel: Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen
wird, sondern die Gewissheit, dass etwas sinnvoll ist, egal, wie es
ausgeht – Gedanken zu Ökologie, Politik und Wissensvermittlung
Zielgruppe: breit / heterogen
Inhalt: Wo stehen wir im Paradigmenwechsel von einem mechanistischen zu einem ganzheitlich-ökologischen Weltbild? Wie weit sind wir vom Solarzeitalter entfernt? Wie können Wirtschaftsbosse, Konzerne und Politiker dazu bewegt werden, eine andere Richtung einzuschlagen? Welche Optionen haben wir noch für eine nachhaltigere und gerechtere Welt?
Der Vortrag eignet sich für den öffentlichen und privaten Anlass an dem Menschen über die ökologische Krise und Möglichkeiten für nachhaltigeres, individuelles und kollektives Handeln sensibilisiert werden.
Redezeit: 25 Minuten
Titel: Die Rigi im Spannungsfeld zwischen ökologischer Bewahrung
und dem Massentourismus
Inhalt: Auf der Rigi mit fast einer Million Touristen in den Jahren 2018 und 2019 haben wir eine grundsätzliche Problematik: Die Fokussierung auf Pauschaltouristen vor allem aus dem asiatischen Raum und Übersee, die einen extrem hohen ökologischen Fussabdruck besitzen und die zunehmende Verdrängung des einheimischen Markts durch den Massentourismus.
Als Folge der globalen Coronapandemie sehen die internationalen Touristenströme im Jahr 2020 bekanntlich komplett anders aus. Eine direkte Konsequenz ist, dass sich die Bergbahnen auf den Inlandmarkt und die Nachbarländer fokussieren müssen. Ideal wäre für die Rigi ein Tourismuskonzept für wiederkehrende Individualgäste mit längerer Aufenthaltsdauer. Mit dem Fokus auf Naturerlebnis, Kulinarik, Gesundheit, ökologisches Bewusstsein.
Zielgruppe: breit / heterogen
Redezeit: 30 Minuten
Photo: Zheng Guogu (Honeymoon [detail], 1996) © Dumont Verlag
Titel: Zur erstaunlichen emotionalen und intellektuellen Ausdrucks-
vielfalt der zeitgenössischen chinesischen Kunst
Zielgruppe: breit / heterogen, Kunstinteressierte, Künstlerinnen und Künstler
Inhalt: Der Vortrag stellt Fragen zur Aufgabe der Kunst angesichts eines keine Limits mehr kennenden globalen “Goldrausches”, der auch Dutzende von chinesischen Gegenwartskünstlern zu Multimillionären im chinesischen Turbokapitalismus gemacht hat. Ereilt die zeitgenössische chinesische Kunst bald das gleiche Schicksal wie die westliche Kunst, die kaum noch Ausdruck von Wahrheit, Moral und Kritik ist, sondern nur noch ein Wohlstandsparameter? (Christian Boros) Oder gelingt es ihr sich dem Einfluss des Unseriösen zu entziehen für das die astronomischen Summen, die auch für die Arbeiten chinesischer Künstler auf Auktionen bezahlt werden, emblematisch sind?
Voraussichtlich 2020 wird in Hongkong die wahrscheinlich bedeutendste Sammlung chinesischer Gegenwartskunst des Schweizers Uli Sigg im neuen Museum M+ eröffnet. Mit dem ikonographischen Blick auf Schlüsselwerke von Siggs “Dokument” stellt der Vortrag Fragen zur Aufgabe einer heute global gehandelten Kunst. Wem gehört sie? Wer hat die Deutungshoheit über sie?
Redezeit: 30 oder 60 Minuten
Titel: Epistemologische, reflexive und politische Dimension der Aus-
stellungsgestaltung
Zielgruppe: Ausstellungsgestalter, Wissensvermittler, Kuratoren, Künstler
Inhalt: Anhand einer Fallstudie über die Ausstellung in Erstfeld zum Bau des Gotthard-Basistunnels (Eröffnung des Tunnels 2016) lege ich dar, wie durch die Wahl spezifischer Ausstellungsexponate und bestimmter Erzählformen der Diskurs der Technowissenschaft die öffentliche und politische Wahrnehmung konstituiert. Ein besonderer Fokus des Vortrags sind Aspekte des kollektiven reflexiven Lernens und Verstehens - und deren Implementierung in eine Ausstellung für die breite Öffentlichkeit.
Redezeit: 30 Minuten
Photo: Modell einer Tunnelbohrmaschine, Ausstellung Gotthard-Basistunnel, Erstfeld © René Stettler, 2008
Titel: Wissenschaftsvermittlung und instrumentelles Denken
Zielgruppe: Wissenschaftsvermittler, Edukatoren, institutionelle Stakeholder in Wissenschaft und Politik, Kulturwissenschaftler
Inhalt: Die Vermittlung wissenschaftlicher Innovationen ist immer Teil eines viel grösseren politischen Ganzen, in dem Regime der Macht, ökonomisches Denken und Partikularinteressen unterschiedlicher Interessensvertreter entscheidende Faktoren für gesellschaftliche Entwicklungen sind. Anhand der Daten einer Fallstudie zeige ich, wie in den Exponaten der Ausstellung über den Bau des Gotthard-Basistunnels (Eröffnung des Tunnels 2016) instrumentelles Denken als Sprache der Kontrolle lesbar ist und zweckrationales Wissen in den Mittelpunkt stellt. Das wirft Fragen zur Governance-Kultur in der Vermittlung von wissenschaftlichem Wissen, insbesondere der Technowissenschaft, auf. Das offengelegte Akteur-Netzwerk und die Analyse des Wissens sensibilisieren für andere Ansätze der Vermittlung und der öffentlichen Diskussion technologischer Innovationen und des Fortschritts.
Redezeit: 30 - 45 Minuten
Figure below: Knowledge Work in the Post-Industrial Culture (Language, Reflexivity,
Temporality) © René Stettler, 2013
Title: The Humanities and Arts as Producers of New Knowledge
Target group: representatives of the public cultural interest, and art and media institutions, decision-makers, and mediators in the public cultural sector, experts and scholars, who work as intermediaries under the mandate of science and governance as well as in other domains such as policy analysis and law.
Content:
In this talk, I sketch a rationale for an epistemology of cultural work as linked to the practices of engagement that constitute both knowledge and space. Focusing on the engagements of the humanities and arts, I elaborate a second-order perspective for
cultural work that challenges contemporary forms of political power and social control. Based on Heinz von Foerster’s socio-epistemological second-order model of learning, the talk envisages a more anticipatory dynamism based on reflexive inquiries into the construction of longer-term impact, sustainable environment awareness, democratic debate, and improved qualities of individual and social interaction. Conventional notions of cultural work are revised and expanded to meet the new requirements of what I colloquially call cultural knowledge work (CKW). Full text: “The Humanities and Arts as Producers of New Knowledge”. In: A Tribute to the Messenger Shaman: Roy Ascott, Cybernetics & Human Knowing, Vol. 25, nos. 2-3, pp. 67-86 (2018).
Key words: Theory of cultural work, cultural work and second-orderness, spatialization and dissemination of knowledge, reflexivity, learning and unlearning, moral-ecological-political awareness, knowledge politics
Speaking time: 30 - 45 minutes
Das Referat kann auch auf Deutsch gehalten werden.
neu erstellt 2022 |